Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Laubfrosch

Der Laubfrosch ist eine in Mitteleuropa heimische Amphibienart und gemäß der FFH-Richtlinie geschützt. Sein auffällig grünes Farbmuster und sein melodischer Ruf machen ihn für eine breite Öffentlichkeit zu einem Sympathieträger und eine Symbolart für den Naturschutz.

 

Der Laubfrosch wird deutschlandweit in der Rote-Liste-Kategorie 3 als "gefährdet" eingestuft. In zahlreichen Bundesländern wurden in der Vergangenheit drastische Bestandseinbrüche verzeichnet. Die Ursachen für diese Gefährdung sind vielfältig und reichen von der direkten Zerstörung der Land- und Wasserlebensräume bis hin zu indirekten Beeinträchtigungen der Laichgewässer durch Aktivitäten wie die fischereiliche Nutzung. Auch der Klimawandel wird durch häufigere Dürreperioden Lebensräume verschwinden lassen. Zu den wesentlichen Gefährdungsursachen zählen:

  • Der Verlust von Weidegewässern aufgrund der Monotonisierung der Agrarlandschaft, wie sie beispielsweise durch Flurbereinigung, Intensivierung der Grünlandnutzung und die Einebnung von Flächen entsteht.

  • Die Einengung und Veränderung von Fluss- und Bachauen in der Agrarlandschaft.

  • Der Wegfall der natürlichen Dynamik in Auenlandschaften, was zur fehlenden Entstehung neuer Kleingewässer führt.

  • Die Eutrophierung noch vorhandener Gewässer aufgrund von Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft.

  • Der Verlust von Nahrungs-, Sommer- und Winterquartieren sowie Verbindungskorridoren in den Landlebensräumen durch Rodungen von Hecken und Sträuchern.

In einigen Bundesländern u.a. in Hessen gibt es seit einiger Zeit Artenschutz- und Artenhilfskonzepte, sodass sich die Bestände lokal wieder etwas erholen konnten. Angemessene Schutzmaßnahmen für den Europäischen Laubfrosch umfassen:

  • Die Bewahrung aller noch existierenden Populationen durch Pflegemaßnahmen an Ruf- und Laichgewässern.

  • Die Entwicklung von Verbindungskorridoren und Trittsteinlebensräumen, idealerweise durch die Vernetzung von Lebensräumen mit bandförmigen Biotopen wie Landröhrichtgürteln, Hecken, die von breiten blütenreichen Ackersäumen oder Waldrändern begleitet werden.

  • Die Integration von Verbindungskorridoren in extensiv genutzte, kleinräumig strukturierte Grünlandflächen.

  • Die Extensivierung von Grünland und die Rückumwandlung von Acker- in Grünlandflächen durch Maßnahmen wie die Neuanlage bzw. Wiederherstellung von Weidegewässern und die Schaffung weiterer Kleingewässer im Tiefland unter Berücksichtigung der räumlichen Nähe zum Sommerlebensraum.

  • Die Einbeziehung von Tümpeln und Weihern in die Planung zukünftiger Überschwemmungsflächen.

Als Landschaftspflegeverband möchten wir uns aktiv für den Schutz und die Erhaltung des Laubfrosches und seiner Lebensräume einsetzen. Wir arbeiten daher eng mit Behörden, Naturschutzorganisationen und Landnutzern und Landnutzinnen zusammen, um die Maßnahmen des Artenhilfskonzepts umzusetzen und die Zukunft des Laubfroschs in unserer Region zu sichern. In aktuellen Projekten befassen wir uns mit Pflegemaßnahmen zur Freistellung vorhandener Laubfroschbiotope, sowie mit der Projektplanung, Fördermittelbeantragung und Umsetzung eines Projektes zur Biotoprenaturierung und Herstellung zur Vernetzung von Laubfroschpouplationen im Schwalm-Eder-Kreis.